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Linux Postfix

Korrektur für Postfix TLS-Fehler „untrusted issuer“

Ich konnte mal wieder, beim EMail-Versand von meinem EMail-Server (Postfix) zu GMX einmal wieder keine EMails zustellen. Aus der aktuellen Fehlermeldung, welche in der Mail Delivery Notification erwähnt wird, geht hervor das es einen Zertifikatsfehler gab.

In den Postfix Logfiles erscheint die TLS-Fehlermeldung „untrusted issuer“.:

Mar 27 16:05:12 server postfix/smtp[6752]: certificate verification failed for mx01.emig.gmx.net[212.227.17.5]:25: untrusted issuer /C=DE/O=Deutsche Telekom AG/OU=T-TeleSec Trust Center/CN=Deutsche Telekom Root CA 2
Mar 27 16:05:12 server postfix/smtp[6752]: A602E3FF5C: Server certificate not trusted
Mar 27 16:05:12 server postfix/smtp[6752]: certificate verification failed for mx00.emig.gmx.net[212.227.15.9]:25: untrusted issuer /C=DE/O=Deutsche Telekom AG/OU=T-TeleSec Trust Center/CN=Deutsche Telekom Root CA 2
Mar 27 16:05:12 server postfix/smtp[6752]: A602E3FF5C: to=<********@gmx.de>, relay=mx00.emig.gmx.net[212.227.15.9]:25, delay=1.2, delays=0.12/0.03/1/0, dsn=4.7.5, status=deferred (Server certificate not trusted)

Der Aussteller des Zertzifikats des GMX-EMail Servers war meinem Postfix nicht bekannt.
Das SSL-Zertifikat des GMX EMail Server ist mit dem von der „Deutsche Telekom Root CA 2“ signiert. War über eine Suche im Internet schnell gefunden. Die erste Zeile des Zertifikats ist in der Datei /etc/ssl/certs/ca-certificates.crt enthalten.

Die erste Zeile des Zertifikats der Telekom lautet.: MIIDnzCCAoegAwIBAgIBJjANBgkqhkiG9w0BAQUFADBxMQswCQYDVQQGEwJERTEc

In meiner Suche konnte ich einfach feststellen das das CA-Zertifikat der Telekom ab der Zeile 1110 in der Datei ca-certificates.crt enthalten ist.:

~]> grep -n MIIDnzCCAoeg /etc/ssl/certs/ca-certificates.crt
1111:MIIDnzCCAoegAwIBAgIBJjANBgkqhkiG9w0BAQUFADBxMQswCQYDVQQGEwJERTEc

Da in der CA-Datei auf meinem Server das Zertifikat enthalten ist prüfe ich gegen welche CA-Zertifikate Datei mein Postix die Zertifikate der Kommunikationspartner auf Gültigkeit zu prüfen:

postconf -n smtp_tls_CAfile 2>/dev/null
smtp_tls_CAfile =

Ich hatte also versäumt meinem Postfix die aktuell CA Zertifikate Datei bekanntzugeben.
Ich habe mit postconf den CAfile bekannt gegeben.

postconf -e smtp_tls_CAfile=/etc/ssl/certs/ca-certificates.crt

Und anschließend meinen MTA neu gestartet.

service postfix restart

Abschließend werden meine EMails endlich wieder ohne Fehlermeldung auch an den Mailserver von GMX zugestellt.

Mar 27 16:17:44 server spamd[1256]: prefork: child states: II
Mar 27 16:17:45 server postfix/smtp[7300]: 9ACD13FF62: to=<********@gmx.de>, relay=mx01.emig.gmx.net[212.227.17.5]:25, delay=1.2, delays=0.12/0.03/0.79/0.29, dsn=2.0.0, status=sent (250 Requested mail action okay, completed: id=1MvIfx-1ejZeK2V9d-00qsAg)
Mar 27 16:17:45 server postfix/qmgr[7226]: 9ACD13FF62: removed
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IMAP über die Shell testen

Um einen IMAP Server zu testen ist ein EMail Programm immer nur die zweite Wahl, besser prüfst Du via Telnet oder OpenSSL.

Das IMAP Protokoll ist ein Klartext Protokoll, die Befehle sind Verständliche englischsprachige Wörter wie Beispielsweise Login, List, Select, Fetch, Store und so weiter.

Login in den EMail-Server

Der Zugriff ist unverschlüsslt via Telnet mit dem folgenden Aufruf nutzbar.:

telnet imap.example.com 143

Der verschlüsselte Zugriff via SSL erfolgt mittels ssl-Client openssl.:

openssl s_client -crlf -connect imap.example.com:993

Bei aktuellen IMAP Servern wird immer häufiger der unverschlüsselte Zugriff unterbunden, so das der Verschlüsselte IMAP Zugriff über das Tool OpenSSL die einzig nutzbare der beiden vorgestellten Möglichkeiten darstellt.

Der Login auf dem IMAP-Server erfolgt über den Befehl LOGIN.:

? LOGIN [Benutzername] [Passwort]

Klassischerweise wird als Benutzername die EMail-Adresse selbst verwendet. In einigen Fällen ist der Benutzername auch nur der erste Teil der EMail-Adresse bis zum, und ohne das @-Zeichen. In einigen seltenen Fällen hat der Benutzername eines IMAP-Servers auch keine Gemeinsamkeiten mit der abzufragenden EMail-Adresse. Genauere Informationen zu den Zugangsdaten Deines EMail-Postfachs erhälst Du von dem Betreiber des EMail-Servers.

Die IMAP-Befehle werden durch einen Tag begonnen, ich verwende hier als Tag einfach ein Fragezeichen.
Häufig wird als Tag eine Zahl verwendet oder das Tag enthält eine Zahl, die bei jedem Aufruf erhöht wird. Das Tag wird verwendet da Theoretisch mehrere Befehle gesendet werden können bevor die Antwort auf den vorherigen Befehl empfangen wird und auf diesem Web die Antworten den Befehlen zugeordnet werden können.
Alle IMAP-Befehle sind nicht case-sensitiv, so das diese nicht wie in meinen Beispielen immer groß geschrieben werden müssen.

Abrufen von EMails

Die Ordner im Postfach

Um zu erfahren welche Ordner auf dem EMail-Server anlegegt sind dient der Befehl LIST.

? LIST "" "*"

Als Antwort auf den Befehl LIST erhälst Du eine Liste mit den im Postfach angelegten Ordnern und des Ordner-Trennzeichens. Bei manchen EMail-Servern wird ein Punkt als Trennzeichen verwendet. Die Verwendung des Punktes kann einen Ordner wie Test.Ordner, bei fehlendem Ordner Test, zu einem Unterverzeichnis ohne Verzeichnis in dem das Unterverzeichnis liegt machen. Mozilla Thunderbird und Microsoft Outlook zeigen diesen „imaginären Ordner“ Test dann in Grau an, der Ordner Test kann nicht ausgewählt werden.)

Die EMails in den Ordnern

Die Anzahl der EMails in den einzelnen Ordnern kann durch den Befehl STATUS erfragt werden. Es werden die drei Optionen (MESSAGES) für alle Nachrichten, (RECENT) für nicht als gelesen markierte EMails und (UNSEEN) für noch nicht abgerufene EMails unterstützt.

? STATUS INBOX (MESSAGES)
? STATUS INBOX (RECENT)
? STATUS INBOX (UNSEEN)

Betreten eines Ordners

Ein Ordner kann zum mit EXAMINE zum Lesen oder mit SELECT zum lesen und Schreiben betreten werden.

? EXAMINE INBOX
? SELECT INBOX

Abrufen einer EMail

Es können verschiedene verschiedene Teile einer EMail abgerufen werden. Die beiden wichtigsten FETCH Optionen sind rfc822.text für den Inhalt einer EMail und rfc822.header für die EMail-Header. Es können aber auch die Größe (RFC822.SIZE) oder die FLAGS einer EMail abgefragt werden.

? FETCH 1 rfc822.text
? FETCH 1 rfc822.header
? FETCH 1 RFC822.SIZE
? FETCH 1 FLAGS

Anlegen und löschen eines Ordners

Zum Anlegen eines EMail-Ordners wird der Befehl CREATE verwendet, zum umbenennen RENAME und zum löschen der Befehl DELETE.

? CREATE Test
? RENAME Test temptare
? DELETE temptare

EMail Flags

? STORE 1 -FLAGS \SEEN
? STORE 1 +FLAGS \Answered
? STORE 1 FLAGS \DELETED

Als gelöscht markierte EMails löschen

? EXPUNGE

Idle Status

? IDLE
? DONE

Suchen im Postfach

? SEARCH BODY "Metzger"
? SEARCH SEEN SINCE 1-Jan-2017 NOT FROM "Schmitt" SMALLER 10000 SUBJECT "Blog"
? SORT (SUBJECT) UTF-8 SINCE 1-Mai-2017

Abmelden

? LOGOUT

EMail löschen

? STORE 1:20 flags \Deleted
? EXPUNGE

Die Fähigkeiten des IMAP Servers erfahren

? CAPABILITY

Wikipedia Artikel zum Internet Message Access Protocol
RFC3501 – INTERNET MESSAGE ACCESS PROTOCOL

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Multidomain Zertifikat erstellen

Mit openssl ist es wirklich einfach ein eigenes SSL Zertifikat und CSRs zu erstellen. Für Multi Domain Zertifikate muss jedoch auf konfigurations-Dateien zurückgegriffen werden.
Auch diese konfiguratios-Dateien sind nicht besonders kompliziert.

Eine Beispiel Konfigurationsdatei:

# OpenSSL konfiguration zum erstellen eines neuen Key mit CSR für x509v3
# multidomain Zertifikat
#
# openssl req -config bla.cnf -new | tee csr.pem
# oder
# openssl req -config bla.cnf -new -out csr.pem
[ req ]
default_bits = 4096
default_md = sha512
default_keyfile = key.pem
prompt = no
encrypt_key = no

# base request
distinguished_name = req_distinguished_name

# extensions
req_extensions = v3_req

# distinguished_name
[ req_distinguished_name ]
countryName = "DE" # C=
stateOrProvinceName = "Berlin" # ST=
localityName = "Firmenname" # L=
postalCode = "13189" # L/postalcode=
streetAddress = "Strasse 91" # L/street=
organizationName = "Firma" # O=
organizationalUnitName = "IT Department" # OU=
commonName = "example.com" # CN=
emailAddress = "webmaster@example.com" # CN/emailAddress=

# Erweiterte Einstellungen
[ v3_req ]
# In der alternativen Namenerweiterung sind verschiedene Werte erlaubt:
# http://www.openssl.org/docs/apps/x509v3_config.html
subjectAltName = DNS:www.example.com,DNS:www2.example.com # multidomain certificate

# vim:ft=config

In diesem Beispiel werden als Domain „example.com“, „www.example.com“ und „www2.example.com“ validiert. Selbstverständlich könnten auch andere Domains angegeben sein.

$ openssl req -config bla.cnf -new -out csr.pem
Generating a 4096 bit RSA private key
..........................................................................++
.................................................................++
writing new private key to 'key.pem'
-----

Bei diesem Aufruf wird der Private Schlüssel key.pem und der CRS (Zertifikatsanfrage)csr.pem erstellt.

Diese Anleitung ist durch Lets Encrypt eigentlich überflüssig geworden. Um lokal genutzte Zertifikate und Testumgebungen zu unterstützen bleibt diese Anleitung erhalten.

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Nützliche OpenSSL Commands

Formatwandlung eines Zertifikates vom .pem in das .pkcs12 Format

openssl pkcs12 -export -out mycert.p12 \
-inkey $HOME/.globus/userkey.pem \
-in $HOME/.globus/usercert.pem -name „My Certificate“

Formatwandlung eines Host Zertifikates vom .pkcs12 in das .pem Format

openssl pkcs12 -in host.domain.p12 -clcerts -nokeys -out host.domain.cert.pem
openssl pkcs12 -in host.domain.p12 -nocerts -nodes -out host.domain.key.pem

# These files should then be placed in /etc/grid-security and httpd.conf
# modified accordingly. host.domain.cert.pem can safely be world readable
# but host.domain.key.pem must only be readable by root!:
chown root.root host.domain.key.pem
chmod 0400 host.domain.key.pem

Formatwandlung eines Benutzer Zertifikates vom .pkcs12 in das .pem Format

openssl pkcs12 -in export.p12 -clcerts -nokeys -out $HOME/.globus/usercert.pem
openssl pkcs12 -in export.p12 -nocerts -out $HOME/.globus/userkey.pem

# The user certificate can safely be world readable, but userkey.pem
# must only be readable by you!
chmod 0400 $HOME/.globus/userkey.pem

Passwort des Private keys ändern

openssl rsa -in $HOME/.globus/userkey.pem -des3
# you will be prompted for the old passphrase, the new passphrase
# and to verify the new passphrase

Informationen aus dem Zertifikat anzeigen.

# viele Informationen
openssl x509 -text -in cert.pem

# Aussteller
openssl x509 -noout -in cert.pem -issuer

# subject
openssl x509 -noout -in cert.pem -subject

# in welchem Zeitraum ist es gültig?
openssl x509 -noout -in cert.pem -dates

# Der Hash wert des Zertifikates
openssl x509 -noout -in cert.pem -hash

# Der MD5 Fingerprint
openssl x509 -noout -in cert.pem -fingerprint

Zertifikat überprüfen

openssl verify cert.pem

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Linux Postfix

Postfix und Courier Verschlüsselung

Postfix

in der Datei /etc/postfix/main.cf die folgenden Zeilen einfügen, bzw anpassen:

tls_random_source = dev:/dev/urandom
smtp_tls_cert_file = /pfad/zur/ssl.crt
smtp_tls_key_file = /pfad/zur/ssl.key
smtp_use_tls = yes
smtp_tls_note_starttls_offer = yes
smtpd_tls_auth_only = no
smtpd_use_tls = yes
smtpd_tls_CAfile = /pfad/zur/ssl.pem
smtpd_tls_loglevel = 1
smtpd_tls_received_header = yes
smtpd_tls_session_cache_timeout = 3600s

Courier

als erstes den SSL-Key in das Courier eigene pem Format wandeln.

cp /pfad/zur/ssl.crt /pfad/zur/ssl.pem
cat /pfad/zur/ssl.key >> /pfad/zur/ssl.pem
openssl gendh >> /pfad/zur/ssl.pem

Anschließend in der Datei /etc/courier/imapd-ssl (Zeile 156) die pem Datei eintragen:

TLS_CERTFILE=/pfad/zur/ssl.pem

Und in der Datei /etc/courier/pop3d-ssl (Zeile 134) ebenso:

TLS_CERTFILE=/pfad/zur/ssl.pem

Abschließend die EMail Server neu laden und die Verschlüsselung ist einsatzbereit.

/etc/init.d/postfix reload
/etc/init.d/courier-pop-ssl reload
/etc/init.d/courier-imap-ssl reload